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Maibaum
Stertschultenhof_tor
Stertschultenhof
Garten_Stertschultenhof
Stertschultenhof_Winter

Stertschultenhof

Der Stertschultenhof wurde um das Jahr 1310 erstmals erwähnt und gehört damit zu den besonders alten Höfen des Sauerlandes. Die frühere Bezeichnung lautete auch „Sterthof“ und der Besitzer, nach dem Familiennamen Schulte, wurde „Stertschulte“ genannt. Etwas außerhalb des Ortskerns wurde diese Fachwerk-Hofanlage mit Haupthaus und Wirtschaftsbauten errichtet.

Der Stertschultenhof war ein „Vorspannhof“ zum Auswechseln oder Vorspannen von Pferden zur Bewältigung der Steigung an einer Wegeverbindung, die vom Sauerland bis in das Rheinland führte. Diese Wegeverbindung wurde im 19. Jahrhundert als „Minden-Koblenzer-Chaussee“ (heute Abschnitt der Bundesstraße B 55) ausgebaut.

Der örtlichen Überlieferung nach standen im Fahrstall des Stertschultenhofs noch Mitte des 19 Jahrhunderts mehrere Pferde-gespanne, die sowohl als Auswechselgespann als auch als Vor-spann für die Steigung der Schwartmecke in Richtung Süden eingesetzt wurden. Insbesondere Erzfuhrwerke aus dem Siegerland sollen im ausgehenden 19. Jahrhundert den Sterthof auch als Etappenstation genutzt haben. Außerdem wurde auf dem Stert-schultenhof Landwirtschaft und im Obergeschoss eine Gaststube für die Reisenden betrieben.

Das in Sauerländer Fachwerkausführung erbaute niederdeutsche Hallenhaus ist weitgehend im Originalzustand erhalten und steht auf erdgeschosshohen Bruchsteinmauern. Über einem verputzten Backstein-Erdgeschoss liegt unter einem mächtigen Satteldach ein Fachwerk-Obergeschoss.

Das Fachwerk aus 21 Gebinden mit einem 4-Ständergerüst zeigt die Figur des Wilden Manns und ist reich mit Inschriften und Schnitzereien verziert. Der Giebel des Obergeschosses kragt auf geschnitzten Balkenköpfen mit geschnitzten Füllhölzern und Eckständern aus.

Fachwerkwände gliedern das Innere des Hauses in drei „Schiffe“, die durch eine befahrbare Diele zugänglich sind. Im hinteren Teil liegt das so genannte „Kammerfach“ mit der Wohnung im oberen Geschoss, das in den Hang eingegraben ist. Das rechte Schiff diente früher als Stallung, darüber lagen die Vorratsräume und die Gesinderäume. Anstelle der heutigen Feuerstelle war die Wirtschaftsdiele ursprünglich bis zum rückwärtigen Giebel durchlaufend. In den Wohnräumen des linken Seitenschiffs sowie im Kammerfach befindet sich heute noch die Ausstattung aus der Bauzeit und dem 19. Jahrhundert. Eine Besonderheit stellt die hinter dem Wirtschaftsgiebel angeordnete Stube mit ihrer zum Teil barocken Vertäfelung dar.

In den Räumen des Obergeschosses des Stertschultenhofs, zu denen auch die Fuhrmannsstube mit einer originalen Wand-vertäfelung aus dem Jahr 1769 zählt, befinden sich historische Schablonen- und Wandmalereien aus unterschiedlichen Zeit-Epochen.

Von historischer Bedeutung sind drei Räume im Stertschultenhof, die sich im Obergeschoss links der Deele befinden sowie der Giebel des Gebäudes, der als einer der stattlichsten und durch handwerkliche und künstlerische Feinheiten als vollendester Giebel des 18. Jahrhunderts im Sauerland gilt.

Eine Inschrift über dem imposanten Deelentor des Stertschultenhofes (Haupthaus) zeigt, dass dieses Haus unter dem Schutz der Heiligen Agatha erbaut wurde.

 Von den umfangreichen Nebengebäuden des 18. und 19. Jahrhunderts ist nichts mehr vorhanden. Die heutigen Nebengebäude (bruchsteinerne Remise, fachwerkene Werkstatt) stammen wie auch die Einfriedung des großen Gartengrundstückes aus dem späteren 19. Jahrhundert.

Bis in das Jahr 1995 wurde der Stertschultenhof landwirtschaftlich bewirtschaftet. Die Eigentümerfamilie Bille übergab im Jahr 1995 den Hof an den Heimat- und Förderverein Cobbenrode. In den Jahren von 1998 bis 2001 wurde der Stertschultenhof vom Heimat- und Förderverein Cobbenrode umfangreich restauriert. Die Innenwandbekleidung, die Dachkonstruktion, Türen und Treppen wurden instandgesetzt, Stuckateure besserten Wand- und Decken-flächen aus, Fenster und Wandmalereien wurden restauriert.

 

Das Haupthaus des Stertschultenhofes ist denkmalgeschützt (seit 11.12.1985, Liste der Baudenkmäler in der Gemeinde Eslohe (Sauerland), Nr. 14).

Seit dem Jahr 2001 wird der Stertschultenhof als öffentliche Begegnungsstätte genutzt. Weiterhin beherbergt der Hof das Archiv für plattdeutsche Mundart des Sauerländer Heimatbundes. Ferner enthält es eine Ausstellungsfläche des Naturparks Sauerland-Rothaargebirge. Außerdem besteht die Möglichkeit einer standesamtlichen Trauung in diesem über 200 Jahre alten Gebäude.

 

Maibaum am „Stertschultenhof“

Der Maibaum wurde im Bauerngarten des Stertschultenhofs am 28. April 2012 von den Cobbenroder Vereinen gemeinsam aufgestellt.


Cobbenrode, Maibaum am „Stertschultenhof“

 Verankert wurde der Maibaum mit den Symbolen der Cobbenroder Vereine in einer 15 cbm großen Baugrube in Beton gegossen.

Während eines Gottesdienstes im Hofgarten des Stertschultenhofs gab Pastor Klaus Danne am 01. Mai 2012 dem Maibaum mit seinen Gewerken feierlich den christlichen Segen.

 

Gedenkstein „Familie Coppenrath“ am „Stertschultenhof“

Im Rahmen eines Familientreffens der weltweit verstreut lebenden Familie Coppenrath in Cobbenrode im Jahr 2002, um die Heimat ihrer Vorfahren kennenzulernen, wurde ein imposanter Schiefer-Gedenkstein am „Stertschultenhof“ enthüllt.


Cobbenrode, Stertschultenhof Schiefer-Gedenkstein,
Familie Coppenrath

 Der Schiefer-Gedenkstein zeigt die folgende Inschrift:

Cobbenrode, Stammsitz derer von Cobbenrode, Coppenrath, Burg- und Rittergutsbesitzer, 13. – 16. Jahrhundert.

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