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Cobbenroder Imker rettet Bienenvolk

Vermutlich vom Regen überrascht: 20.000 fast verhungerte Bienen im stillgelegten Steinbruch

Rettung eines Bienenvolks in Drasenbeck: Ein beeindruckendes Beispiel für Zusammenarbeit

Mittlerweile ist allgemein bekannt, wie wichtig Bienen für die Natur und den Menschen sind. Als Hauptbestäuber von Pflanzen und Obstbäumen spielen sie eine zentrale Rolle im Ökosystem. Deshalb wird immer mehr unternommen, um Bienen zu schützen. Manchmal erfordert dies jedoch mehr als die Bemühungen eines Einzelnen – viele Hände müssen ineinandergreifen, um ein ganzes Bienenvolk zu retten. So war es auch in diesem Fall, den Wolfgang Jenke aus Cobbenrode kürzlich erlebte.

Lothar Kaiser aus Meschede, ein passionierter Wanderer, entdeckte auf einer seiner Touren in Drasenbeck etwas Außergewöhnliches. Auf dem Gelände eines stillgelegten Steinbruchs entdeckte er ein Bienennest in schwindelerregender Höhe an einem dünnen Baum. Was sollte er tun? Schnell fand er die Kontaktdaten von Wolfgang Jenke, dem Beauftragten des Kreises für Bienen, Wespen und Hornissen.

Die beiden verabredeten ein Treffen vor Ort. Jenke erklärte: „An solch einer Stelle können Bienen den Winter nicht überleben.“ Eine Rettungsaktion wurde direkt im Steinbruch geplant.

Eine Rettung in letzter Minute

Als Jenke und seine Helfer vor Ort ankamen, lagen bereits einzelne Waben verstreut unter dem Baum. „Das Bienenvolk hatte keine Nahrung mehr und stand kurz vorm Verhungern“, berichtete Jenke. Vögel hatten bemerkt, dass sich die Bienen nicht mehr wehren konnten und begannen, die Waben aus dem Nest zu picken. Dank der Unterstützung der Steinbruch-Eigentümerin und von Elmar Schulte aus Meschede konnte das Team bis zum Baum fahren, an dem das Nest in fünf Meter Höhe hing.

Jenke entschied sich spontan, den Baum abzusägen und das Bienennest in einen mitgebrachten Kasten umzusiedeln. „Es war kein schwieriger Akt, denn keine einzige Biene ist mehr aufgeflogen. Sie waren zu schwach und kurz vorm Verhungern“, erklärte er. Der Fundort war ungewöhnlich, und Jenke, der seit 50 Jahren als Imker tätig ist, berichtete: „Die Nestgröße eines solch frei bauenden Bienenvolks habe ich noch nie gesehen.“

In den Waben fand sich kein einziger Tropfen Honig mehr. Viele Jungbienen, die gerade am Schlüpfen waren, verhungerten in den Zellen. Die verbleibenden rund 20.000 Bienen konnte Jenke durch sofortige Fütterung retten.

Ein neues Zuhause für den Winter

Dank der Rettungsaktion überlebte das Bienenvolk und wird nun den Winter bei Jenke in Cobbenrode verbringen. Im Frühjahr soll es wieder ausgesiedelt werden. In der Zwischenzeit hat das Volk bereits 14 Liter Futtersirup eingelagert, und die Königin hat wieder begonnen, Eier zu legen.

Falls Sie Fragen haben oder Handlungsbedarf in Bezug auf Bienen, Wespen oder Hornissen sehen, können Sie sich an Wolfgang Jenke wenden. Er ist telefonisch unter 0160/2901478 oder per Mail an wolfgang.jenke@web.de erreichbar.

Beitrag aus der Westfalenpost vom 24.09.2024, Bilder Privat

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