Wir haben es geschafft! Wir sind Luftkurort!

Der Ort Cobbenrode in der Gemeinde Eslohe (Sauerland) ist „Staatlich anerkannter Luftkurort“. Die entsprechende Urkunde zur Anerkennung nach dem „Kurortegesetz“ des Landes Nordrhein-Westfalen hat Regierungspräsident Heinrich Böckelühr am Freitag, 25.08.2023, 14:00 Uhr an den Bürgermeister der Gemeinde Eslohe (Sauerland), Stephan Kersting, den Ortsbeauftragten Friedhelm Heberling, weitere Vertreter der „Dorfgemeinschaft Cobbenrode“ sowie die Bürgerinnen und Bürger des Ortes Cobbenrode und Umgebung überreicht.

Der Ort Cobbenrode war bereits seit dem 22. Dezember 1981 „Staatlich anerkannter Erholungsort“. Nun werden noch weitere, höhere Voraussetzungen nach dem „Kurortegesetz“ des Landes Nordrhein-Westfalen erfüllt, so dass die Höher-Prädikatisierung des Ortes Cobbenrode als „Staatlich anerkannter Luftkurort“ erfolgen konnte.
Die Gemeinde Eslohe (Sauerland) hatte am 31. August 2022 für den Ortsteil Cobbenrode bei der Bezirksregierung Arnsberg einen Höherstufungsantrag auf Anerkennung als „Staatlich anerkannter Luftkurort“ gestellt.
Am Freitag, 30. Juni 2023 fand schließlich eine Ortsbegehung und -präsentation mit einer Besuchskommission im Ort Cobbenrode statt. Die Ortsbegehung und -präsentation vermittelte der Besuchskommission einen persönlichen Eindruck von dem geplanten Kurgebiet. Hierbei wurden die aus der Sicht der „Dorfgemeinschaft Cobbenrode“ besonders hervorzuhebenden und zu betonenden örtlichen Bereiche mit Bedeutung für Naherholung und Tourismus sowie mit Freizeit- und Erholungsangeboten besichtigt und vorgestellt. Die Besuchskommission konnte bei der Ortsbegehung einen überzeugenden Eindruck von dem Erholungsort Cobbenrode, seinen Grün- und Freiflächen sowie denkmalgeschützten Gebäuden und Einrichtungen, gewinnen. Die besuchten Wegestationen entlang der Begehungsroute wurden jeweils von sachkundigen Mitgliedern der „Dorfgemeinschaft Cobbenrode“ erläutert. Auch das starke Engagement der Vereine, Arbeitsgruppen und Einrichtungen der „Dorfgemeinschaft Cobbenrode“ überzeugte die Besuchskommission. Die Besuchskommission, bestehend aus Heike Gösling, Bezirksregierung Münster, Dezernat für Gesundheit, Hans-Joachim Bädorf, Nordrhein-Westfälischer Heilbäderverband e. V. und Bürgermeister der Stadt Bad Sassendorf Malte Dahlhoff, Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen, gaben im Anschluss an die Ortsbegehung im „Stertschultenhof“ unter dem nachhaltigen Eindruck der Ortsbegehung und unter „emotionalem Druck“ (wie formuliert wurde) der „Dorfgemeinschaft Cobbenrode“ und dem Bürgermeister der Gemeinde Eslohe (Sauerland), Stephan Kersting, bekannt, dass sie gemeinsam empfehlen werden, dem Ort Cobbenrode das Prädikat „Staatlich anerkannter Luftkurort“ zu verleihen.

Die Anerkennung als „Staatlich anerkannter Luftkurort“ bestätigt, dass der Ort Cobbenrode über die in den gesetzlichen Bestimmungen definierten Qualitätsstandards verfügt. Die zu erfüllenden Qualitätsstandards des „Kurortegesetzes“ sollen Gästen, die Erholung suchen, Orientierung bei der Wahl des geeigneten Erholungsortes geben. Sie erfüllen Bedingungen wie den Ausweis im Flächennutzungsplan, verfügen über geeignete Gesundheitseinrichtungen, attraktive Wander- und Radwege, halten ausreichende Informationen über Angebote und behindertengerechte Möglichkeiten vor und lassen eine “belastende Verkehrsstruktur” vermissen. Eine Voraussetzung für die Anerkennung ist auch die periodische Überprüfung der Umgebungsluft, um ein wissenschaftlich anerkanntes und therapeutisch anwendbares Bioklima sowie eine entsprechende Luftqualität nachzuweisen.
Die feierliche Übergabe der Anerkennungsurkunde fand in der „Schützen- und Veranstaltungshalle Cobbenrode“ im Beisein zahlreicher Ehrengäste statt. Vertreter der Arbeitsgruppen der „Dorfgemeinschaft Cobbenrode, der örtlichen Vereine und der Politik sowie viele Bürgerinnen und Bürger waren in die „Schützen- und Veranstaltungshalle Cobbenrode“ gekommen, um bei diesem feierlichen Moment dabei zu sein. Den Festakt begleiteten musikalisch das Blasorchester St. Peter und Paul, Eslohe und der HeartChor Cobbenrode.

Zunächst begrüßte Conradus von Cobbenrode (Rolf Schulte), stellvertretend für das Adels- und Rittergeschlecht von Cobbenrode, aus der Vergangenheit die Anwesenden und berichtete von der Siedlungsgeschichte des Dorfes. Erstmals urkundlich erwähnt ist der Name “Cobbenrode” im Jahr 1293 durch Conradus de Cobbenrode (Westf. Urkundenbuch 7. 1908 Nr. 2257, S.1069). Im Jahr 1338 besitzt erstmals ein Mitglied des Adelsgeschlechts derer von Cobbenrode, Conradus von Cobbenrode, einen Hof in “inferiori Cobbenrode” (im unteren Cobbenrode). Die Familiengeschichte des Adelsgeschlechts derer von Cobbenrode ist somit eng mit der Geschichte des Dorfes Cobbenrode verbunden. Der Name der Adels- und Ritterfamilie von Cobbenrode wird zwar erst im 13. Jahrhundert erwähnt, aber es ist anzunehmen, dass die Adelsfamilie von Cobbenrode mindestens ein Jahrhundert noch weiter in die Vergangenheit reicht.

In der „Schützen- und Veranstaltungshalle Cobbenrode“ begrüßte der Bürgermeister der Gemeinde Eslohe (Sauerland) Stephan Kersting und der Ortsbeauftragte Friedhelm Heberling den Regierungspräsidenten Heinrich Böckelühr und den zuständigen Verfahrensleiter Regierungsrat Friedrich-Karl Hellmann, Bezirksregierung Arnsberg, Dezernat 24 Kurortangelegenheiten, sowie die Anwesenden zur Verleihung. Bürgermeister Stephan Kersting richtete seinen Dank insbesondere an die „Dorfgemeinschaft Cobbenrode“ und ihre Vertreter, die sich dafür stark gemacht haben, dass Cobbenrode als Luftkurort staatlich anerkannt wird. „Sie haben sich um die Gemeinde Eslohe (Sauerland) und den Ort Cobbenrode verdient gemacht.“ Die Zusammenarbeit der „Dorfgemeinschaft Cobbenrode“ mit der Gemeinde Eslohe (Sauerland) und dem Schmallenberger Sauerland Tourismus nannte er vorbildlich.

Regierungspräsident Heinrich Böckelühr hielt anschließend eine Verleihungsansprache, verlas die Anerkennungsurkunde und überreichte dem Bürgermeister der Gemeinde Eslohe (Sauerland) Stephan Kersting und dem Ortsbeauftragten Friedhelm Heberling die Anerkennungsurkunde „Staatlich anerkannter Luftkurort“. Anschließend gratulierte er zur Auszeichnung und sprach seine Anerkennung aus. Regierungspräsident Heinrich Böckelühr führte bei der Urkundenübergabe aus: „Ich freue mich sehr, Ihnen die Urkunde zur Anerkennung des Ortes Cobbenrode als „Staatlich anerkannter Luftkurort“ überreichen zu dürfen. Die Steigerung vom Erholungsort zum Luftkurort ist eine besondere Leistung der Dorfgemeinschaft, die sowohl den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort als auch den touristischen Gästen des Ortes Cobbenrode zugutekommt. Die „Dorfgemeinschaft Cobbenrode“ hat im Zertifizierungsverfahren zum „Staatlich anerkannten Luftkurort“ wiederholt ihren eigenen Charakter gezeigt.“

Der Ortsbeauftragte Friedhelm Heberling dankte stellvertretend für die „Dorfgemeinschaft Cobbenrode“: „Ich bin stolz, heute mit einigen Mitstreiterinnen und Mitstreitern hier zu sein, um die Anerkennung zum Luftkurort in Empfang zu nehmen. Danksagen möchte ich insbesondere den Mitgliedern der Arbeitsgruppen der „Dorfgemeinschaft Cobbenrode“. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt, das seinen erfolgreichen Abschluss findet. Vor gut zwei Jahren haben wir uns auf den Weg gemacht, die Anerkennung als „Staatlich anerkannter Luftkurort“ zu erhalten. Seitdem hat sich in unserem Ort Cobbenrode viel bewegt. In den zurückliegenden zwei Jahren wurden Schritt für Schritt Projekte vorangetrieben, die zuvor unter Bürgerbeteiligung in Workshops und Arbeitskreisen entwickelt worden waren. Die „Dorfgemeinschaft Cobbenrode“ ist enger zusammengerückt und geht nun für den Ort Cobbenrode nachhaltige Projekte gemeinsam an.“, Außerdem beschrieb Friedhelm Heberling noch einmal den weiten Weg bis zum „Staatlich anerkannten Luftkurort Cobbenrode“. Friedhelm Heberling sagte: „Ich bin sehr glücklich über die Auszeichnung und sehe sie auch als Ansporn, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Zudem erhoffe ich mir durch dieses Prädikat auch Vorteile bei der Förderung geplanter Projekte im Bereich der Naherholung und der Touristik.“

Manfred Luig, Arbeitsgruppe Ortsentwicklung und -gestaltung der „Dorfgemeinschaft Cobbenrode“, richtete in einer Ortspräsentation noch einmal den Fokus auf örtliche Gegebenheiten, die den Heimat- und Erlebnisort Cobbenrode ausmachen, prägen und besonders attraktiv machen. Das Ortsbild, die Einbettung des Ortes in die Mittelgebirgslandschaft, die Grün- und Ruheflächen im „Dorfpark am Esselbach und am „Cobbenroder Bach“ im „Sackloch“, die Begegnungs- und Veranstaltungsstätten, wie Haus der Begegnung, Dorfplatz, Schützen- und Veranstaltungshalle und Waldanlage mit „Vogelstange und „Schützenhaus“ im „Sackloch“, die Sportanlagen mit Sportheim, Kunstrasenplatz und Tennisanlage sowie Reitanlagen, das Wander- und Bikeportal, die baukulturell und geschichtlich bedeutsamen Sehenswürdigkeiten, wie Stertschultenhof mit Hofanlagen, Wassermühle mit Mühlteich und Backhaus und Pfarrkirche St. Nikolaus zu Cobbenrode, die Aussichtspunkte, wie  „Frettholz“ mit „Kyrillkreuz“, das Angebot an Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben sowie das vielfältige Vereins- und Kulturangebot. „Vieles wurde von uns in den zurückliegenden Jahren gepflegt und bewahrt und trägt zur Erfüllung der Vorgaben des „Kurortegesetzes für Luftkurorte“ bei, vieles musste aber auch von den Arbeitsgruppen der „Dorfgemeinschaft Cobbenrode“ geschaffen oder wiederhergestellt werden.“ führte Manfred Luig aus.

Markus Winkelmeier, Mitglied des Vorstandsteams des „Heimat- und Fördervereins Cobbenrode e. V.“ erläuterte im Rahmen der Ortspräsentation schließlich die geplante Weiterentwicklung und -gestaltung des Ortes Cobbenrode. „Das heute erreichte Zwischenziel bedeutet für uns alle nicht Stillstand, sondern vielmehr die Verpflichtung, unseren Ort Cobbenrode gemeinsam weiterzuentwickeln.“ Die „Dorfgemeinschaft Cobbenrode“ arbeitet verstärkt daran, die kulturhistorischen und für Naherholung und Tourismus in Cobbenrode bedeutenden Einrichtungen, wie den Stertschultenhof, die Dorfschmiede und die Alte Wassermühle als Erlebnisstationen weiterzuentwickeln, bestehende Grün- und Freiflächen, wie den Dorfpark am Esselbach oder die Grünfläche am „Cobbenroder Bach“ im „Sackloch“ als Ruhe-, aber auch Aktivitätsbereiche zu gestalten, und insbesondere weitere Erholungs- und Erlebnisangebote zu schaffen, wie zum Beispiel themenbezogene Wander- und Spazierwege oder Gesundheitsangebote, wie Freizeit- und Rehabilitationssportkurse oder Kurse zu unterschiedlichen Lebensbereichen.“